Wo Netzbetreiber aufpassen müssen

Fiber to the Home (FTTH) lässt sich in ländlichen Regionen kostengünstig mit Freiluftverkabelung und passiver Verteilertechnologie verwirklichen. Optimal wäre, mit möglichst wenig Kabeln möglichst viele Teilnehmer über eine möglichst lange Strecke zu bedienen.

Splitter zweigen die Signale für die einzelnen Kunden ab. Genau hier müssen Netzbetreiber aufpassen.

Bei einer seriellen Applikation existieren physikalische Grenzen: Das Leistungsbudget des Signals wird asymmetrisch genutzt und das Signal fällt exponentiell ab, je weiter es sich in der Reihe der Splits bewegt.

Auf das Split-Verhältnis kommt es an

Um das Leistungsbudget gleichmässiger zu verteilen, empfehlen Experten eine ungleichmässige Aufteilung des Signals. Der grössere Teil läuft weiter und ein kleiner Teil wird für den Dropdown genutzt.

Diskutiert werden Split-Verhältnisse von 10/90, 30/70 etc. Dies mildert die ungleichmässige Verteilung etwas ab. Um die folgenden Splits zu kompensieren, müsste für jede Split-Box ein anderes Split-Verhältnis gewählt werden.

Das bedeutet, dass jede Split-Box sorgfältig designt werden muss. Damit können Netzbetreiber die Auswirkungen der sequenziellen Aufteilung des Signals umkehren. Sie können die verfügbare Leistung gleichmässig auf die Kunden verteilen.

Übrigens: R&M unterstützt Netzbetreiber bei der Planung und Konfiguration der individuellen Split-Boxen.

Die Zahl der Splits bleibt begrenzt

Auch wir können die physikalischen Gesetze nicht aushebeln. Mit jedem Splitter sinkt das Leistungsbudget. Der Verlust liegt etwa bei 1dB – unabhängig vom Split-Verhältnis.

Bei einer angenommenen Kaskadierung von vier Split-Boxen würden mindestens 60 % der Ausgangsleistung verlorengehen. Das bedeutet: Die Anzahl der Split-Boxen pro Hauptleitung ist begrenzt.

Abwägen: aktive oder passive Lösung

Die oben beschriebene passive, serielle Architektur liesse sich zwar einfach und kostengünstig umsetzen. Dennoch sollten Netzbetreiber sorgfältig zwischen der passiven Lösung und dem Einsatz von aktiven Systemen abwägen. In manchen Fällen wird es nötig sein, aktive Technik einzusetzen.

Die FTTH-Teilnehmer im ländlichen Raum erwarten schliesslich die gleiche Übertragungsleistung wie die Kunden in urbanen Regionen.