Assurance Maladie wächst

Die Assurance Maladie ist in der französischen Sozialversicherung für das Gesundheitswesen zuständig. Sie verwaltet Daten von 88 % aller Franzosen in Kontinentalfrankreich und den Überseegebieten. Die Rechenzentren der Assurance Maladie (CTI, Centre de Traitement Informatique) in Toulouse und Strasbourg bilden die operative Basis.

Das 1000 m2 grosse Rechenzentrum CTI Sud in Toulouse verteilt sich über zwei Gebäude. Diese sind über redundante Glasfaser- und Kupferleitungen verbunden, um eine hohe Verfügbarkeit zu garantieren. Das CTI steht rund um die Uhr zur Verfügung.

Grosser Plattform-Anbieter

f.l.t.r.: Richard Blanc, R&M; Marc Castarede, Jean Luc Fabre, Frederic Andreu, CTI Toulouse; Christian Doumeng, Michel Pech, H2P

20 internationale und nationale Gebietskörperschaften und 152 Einzelorganisationen der Sozialversicherung stützen sich auf die Computing-Leistungen der beiden CTI. Sie kaufen insbesondere PaaS-Produkte (PaaS = Platform as a Service). CTI Sud stellt unter anderem virtuelle Maschinen zur Verfügung. Das Hosting umfasst 10 000 Partitionen pro virtuelle Maschine auf einem Storage Area Network mit mehr als zehn Petabyte.

«Unser Ziel ist es, alles zu liefern, was die Kunden für ihre Plattformen benötigen. Das bedeutet, dass wir Fläche, Strom, Klimatisierung, Netzwerk, System, Speicherplatz und Datensicherheit sowie Datenbanken und Middleware zur Verfügung stellen», sagt Philippe Mollet, der IT-Verantwortliche am CTI in Toulouse.

Kapazitätsgrenze erreicht

Die Nachfrage nach digitalen Serviceleistungen der Assurance Maladie wuchs verstärkt während der Pandemie. Bereits zuvor hatte der Datenverkehr mit jährlich zweistelligen Wachstumsraten zugenommen. Folglich schnellte die Auslastung der Infrastruktur in die Höhe. Diese Entwicklung brachte das CTI Sud an seine Grenzen. Die bisherige Verkabelung in den Gebäuden 1 und 2 war ausgereizt. Deshalb mussten die Verantwortlichen schnell handeln.

R&M hatte das Gebäude 1 bereits 2012 und 2013 mit allem ausgestattet, was ein leistungsstarkes Netzwerk benötigt. Die Infrastruktur bestand im Wesentlichen aus einer Top-of-Rack-Verkabelung, 12-Port-Rangierfeldern und LC-Duplex-Connectivity.

Jetzt sollte das Netzwerk innerhalb der bestehenden Infrastruktur verstärkt werden – zuerst in Gebäude 1. Die pragmatische Lösung war, die Packungsdichte in den Racks maximal zu steigern, um mehr Ports und Links nutzen zu können.

Schnelle Lösung gefordert

Das Management des CTI Sud erwartete eine möglichst schnelle Projektabwicklung. Bis April 2022 sollte die erweiterte Kapazität bereitstehen. Die Anfrage erreicht H2P, R&Ms langjährigen Integrator in Toulouse, Mitte November 2021. Nach einer Produktdemonstration von H2P und R&M war für die Planer klar, dass sie ihre Ziele nur mit der fiberoptischen Ultra-High-Density-Verteilerplattform Netscale 120 erreichen. Innerhalb einer Stunde entstand die Konzeption.

Mit Netscale war es möglich, die Packungsdichte der Glasfaserverkabelung von 12 auf 90 Ports zu erhöhen. Gleichzeitig bleibt das CTI flexibel, um die Verteiler jederzeit an neue Situationen anpassen zu können. «Wir kennen aktuell kein besseres Produkt auf dem Markt», ist Philippe Mollet von CTI begeistert. Von R&Ms Qualität und Seriosität sei er schon lange überzeugt. Die Installation erfolgte im laufenden Betrieb. Eine Unterbrechung hätte Millionen von Nutzern vom Service der Assurance Maladie abgeschnitten.

Innerhalb von drei Monaten nach Auftragserteilung setzten die Partner Planung, Produktion und Installation um. R&Ms Fiberoptikwerk in Bulgarien vollbrachte eine Meisterleistung. Es fertigte die Trunks und Assemblies in Rekordzeit. Anfang April 2022 ging dann die verdichtete Netzwerkinfrastruktur in Betrieb.

Chassis angepasst

Eine Herausforderung bestand darin, dass für die Installation nur wenig Platz zur Verfügung stand. Für klassische Rangierfelder reichte der Platz nicht aus. Deshalb liess H2P die Chassis massschneidern, um die Installation der Netscale-Plattformen zu optimieren. Das CTI-Team kann sie jederzeit mit wenigen Handgriffen öffnen. Die Techniker können Fasern und Baugruppen flexibel ergänzen, austauschen, warten und anpassen.

Damit ist das CTI sicher für den nächsten Datenansturm gerüstet.

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