«Ceci n’est pas un hôpital.» Von diesem Satz liessen sich die Architekten inspirieren, die das Spital AZ Zeno für die belgische Küstenstadt Knokke planten. Ihre Idee entspringt der Philosophie des Surrealisten René Magritte. Er schrieb 1929 unter das naturalistische Bild einer Pfeife: «Das ist keine Pfeife» (ceci n’est pas une pipe). Der belgische Künstler stellte so herkömmliche Denkmuster infrage.

Ähnlich dachten die Designer der Büros AA Prog Architects, B2AI und Detoo architects & engineering, zusammen mit Ingenium Building Services. Ingenium entschied sich für Multimode- OM4- oder Singlemode-Verkabelung, um in jedem Einzelfall der Übertragungsentfernung gerecht zu werden, und auch im Hinblick auf die galvanische Trennung im Sinne der Sicherheit der Patienten auf dem Operationstisch. Sie konzipierten im Architekturwettbewerb ein Spital, das sich nicht wie ein Spital anfühlt. Kein klotziges Hochhaus, das Angst vor Krankheit und steriler Medizin einflösst. Sondern das Gegenteil: ein organischer, ästhetischer Ort der Geborgenheit und der natürlichen, ganzheitlichen Gesundheitsversorgung.

Tageslicht erfüllt jedes Stockwerk und jedes Patientenzimmer. Das spart Energie und wirkt sich positiv auf den Heilungsprozess aus. Die Patienten geniessen Ausblicke auf Dünen und grüne Polder-Landschaften. Atrien und Parks laden zum Entspannen ein.

Zukunftssicheres Netzwerk

So surreal das Gebäude für die herkömmliche Medizin – so pragmatisch und nachhaltig die Technik des Smart Buildings. Das lokale Datennetz mit seinen 10 000 Links entspricht den Anforderungen heutiger und künftiger Healthcare-IT. «Schon früh in der Planungsphase, im Jahr 2014, haben wir uns für eine zukunftssichere Netzwerkinfrastruktur entschieden », erklärt Ingenieur Tim Opsomer vom Ingenieurbüro Ingenium. Das Büro zeichnet für die Gebäude- und Netzwerktechnik verantwortlich. Ingenium empfahl eine erprobte Lösung, die Ressourcen für eine lange Betriebszeit und wachsenden Datenverkehr bietet. 

Tim Opsomer: «Wir waren uns damals sehr bewusst, mit welchen Herausforderungen wir es bei hochwertigen medizinischen Bildern zu tun haben, die schnell über das Netzwerk bertragen werden müssen.» Deshalb empfahl Ingenium, die Operationssäle mit Glasfasern zu verkabeln. Auch die zwei redundant ausgelegten Serverräume bzw. Rechenzentren sollten per Glasfasern miteinander verbunden werden. Je nach Übertragungsdistanz optierte Ingenium für eine Multimode-OM4- beziehungsweise Singlemode-Verkabelung.

Patientenzimmer, öffentliche Flächen, Büros und das Sicherheitsnetzwerk sollten mit einer geschirmten Kat. 6A Kupferverkabelung ausgestattet werden. Selbstverständlich mussten die Kabel den hohen Sicherheits- und Brandschutzanforderungen eines Krankenhauses entsprechen. Auch die Anwendung von Power over Ethernet wurde diskutiert. Netzwerkanschlüsse für Lautsprecher, Überwachungskameras und WiFi wurden vorbereitet, sodass jederzeit Nachrüstungen möglich sind.

Flexibel und perfekt

Die Installationspartner ENGIE Fabricom und EEG Gullegem nv konnten ihre reiche Erfahrung in Healthcare-Projekten einbringen. Auch sie entschieden sich für eine pragmatische Lösung und empfahlen das Verkabelungssystem von R&M. Tom Croes, Projektleiter Datacom bei ENGIE, begründet die Entscheidung wie folgt: «Es war das Angebot mit dem besten Preis-Qualitäts-Verhältnis. Deshalb haben wir uns für R&M eingesetzt.»

Ihn überzeugte zudem die komfortable Installationstechnik des geschirmten Kat. 6A EL Moduls. «Es gab uns die Möglichkeit, im rund zwei Jahre dauernden Projektverlauf schnell und flexibel zu arbeiten», erläutert Tom Croes. 

Die Installationsarbeiten verliefen jederzeit reibungslos. Dafür sorgte das Team von R&M Westeuropa im Verbund mit dem Vertriebspartner 6X International. Sie leisteten flexible logistische Unterstützung mit Teillieferungen. Die R&M-Spezialisten Luc De Bruycker und Jean Paul Rooseleer waren immer in der Nähe, wenn Fragen zu klären waren oder praktische Hilfe benötigt wurde. Kein einziges Problem eskalierte. Anpassungen an ein fremdes Frontplatten-Layout gelangen umgehend. So traumhaft wie die Architektur fiel auch das Installationsergebnis aus. Die Messungen der 6500 Kupfer-Links ergaben null Fehler. Tom Croes: «Sehr beeindruckend und nie zuvor gesehen. Die Verkabelungslösung erwies sich als montagefreundlich und äusserst robust.»

Die Projektleiter des Zeno-Hospitals – Nick Roels für IT und Frank Vandierendonck für Infrastruktur und Technik – bestätigten bei der Inbetriebnahme des Spitals im Frühjahr 2018: «Die Flexibilität während der Bauarbeiten und die Kommunikation mit dem Installateur führten zu einer reibungslosen und korrekten Installation und Ausführung des Projekts.»

AZ Zeno

  • Bau 2015 bis 2018, Eröffnung März 2018
  • 100 Ärzte, 800 Fachkräfte, 324 Betten
  • Fläche: 52 000 m², 5 Stockwerke
  • Investitionsvolumen: ca. 220 Mio. EUR

Funktionen: privates Spital in Knokke-Heist für die Region Nordwestflandern, Ambulanz und Poliklinik, Rehabilitationszentrum, Pflegeheim, Auditorien, öffentliche Veranstaltungsräume, Heliport.