KSW: Spital mit Weitblick

Nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit ging Anfang 2022 der Ersatzneubau des Kantonsspitals Winterthur (KSW) in Betrieb. Ein Architektur-Award und die Zertifizierung als nachhaltiges Gebäude der Kategorie Minergie-P-Eco unterstreichen: Es handelt sich um ein vorbildliches Haus für die regionale Gesundheitsversorgung. Das Einzugsgebiet des KSW wird laufend erweitert, das Spital gehört mittlerweile zu den zehn grössten Spitälern des Landes.

«Über 100 000 Menschen werden hier auf die Welt kommen. Mehr als eine Million Menschen wird hier einen Spitalaufenthalt verbringen», prognostiziert CEO Rolf Zehnder für die nächsten 40 Jahre. So lange wird das Hightech-Gebäude erwartungsgemäss in Betrieb sein. So lange müssen die Infrastrukturen zuverlässig funktionieren und bereit sein, die schnell wechselnden Generationen der Medizintechnik zu unterstützen.

Geduldsproben

Die Projektverantwortlichen der Stadt, der Kantonsverwaltung und beim KSW hatten eine Reihe von Hürden und Geduldsproben zu meistern. Das Projekt musste etappenweise in das bestehende Ensemble mitten in der Stadt eingefügt werden. Der 13-stöckige Neubau mit Leichtbaufassade aus Travertin ersetzt ein 55 Jahre altes Bettenhochhaus. Im Verlauf der Planung kamen neue Technologien für die Medizin- und Gebäudetechnik auf den Markt, die integriert werden mussten.

Die Bauarbeiten verzögerten sich aufgrund der Covid-Pandemie. Den verantwortlichen Teams, insbesondere dem Installationspartner Melcom AG aus Zürich, gelang es dennoch, die Verkabelung rechtzeitig fertigzustellen. Zuverlässige Materialbeschaffung, die Just-in-Time-Lieferung vorkonfektionierter Verteiler und R&Ms Mess-Dienstleistungen waren entscheidend. «Wir konnten uns voll auf R&M verlassen», sagt Jasmin Lonic, Senior Projektleiter bei Melcom AG.

Digitalisierung

«Die Zukunft ist digital. Ich glaube fest daran, dass Digitalisierung unser Leben leichter machen wird. Zum Beispiel, wenn sich Patientinnen und Patienten bei uns digital anmelden können, ohne lange warten zu müssen», sagt Alexander Nelles, der CIO des KSW.

Ein futuristisch anmutender, hybrider Operationssaal mit Roboter, Monitoren und exakten digitalen 3-D-Bildgebungsverfahren ermöglicht schnelle,  minimalinvasive und schonende Eingriffe. Eine automatisierte Beschattung der Fensterflächen sorgt für ein angenehmes Klima in den 213 Patientenzimmern. Vom Bett aus können die Patientinnen und Patienten durch raumhohe Fenster in die Stadt und bis zu den Bergen schauen.

Überzeugungsarbeit

Der weitsichtige Entscheid, in der Medizin und Gebäudetechnik konsequent den Weg der Digitalisierung und Automatisierung zu beschreiten, erforderte mehr als eine herkömmlich strukturierte Verkabelung. «Das Netzwerk war von Anfang an ein wichtiges Thema. Die Fachplaner haben den ganzen Neubau auf dem Verkabelungskonzept aufgebaut », berichtet Werner Jampen, Leiter der KSW-Netzwerktechnik. Allerdings musste er zunächst Überzeugungsarbeit leisten. Dabei konnte er auf R&Ms Beratung und internationale Expertise in Spital-Projekten zurückgreifen.

Insbesondere ging es darum, ausreichend grosse Verteilerräume einzuplanen. Die 46 neuen Räume müssen Reserven für kommende IT- und Netzwerkgenerationen bereithalten. «In Spitälern muss zwingend sehr langfristig geplant werden», spricht Werner Jampen aus eigener Erfahrung. Seine Überzeugungsarbeit war erfolgreich. Die Ressourcen wurden genehmigt.

Auch die R&M-Lösungen überzeugten. Die Projektleitung entschied frühzeitig, neben KNX-Bussystemen für Teile der Gebäudeautomation in erster Linie die Netzwerklösungen von R&M einzusetzen. Die Zusammenarbeit existiert bereits seit vielen Jahren.

Hilfreiches Handbuch

Zu den Faktoren für die reibungslose Installation und Inbetriebnahme der Netzwerke zählte das R&M-Handbuch, welches für das KSW erstellt wurde. Das Gemeinschaftswerk von R&M und Werner Jampen spezifiziert die im KSW zu verwendenden Verkabelungskomponenten. Das vereinfacht Materialbestellung und Installationsplanung.

Das Handbuch erläutert die Verkabelung in Netzwerkschränken, die Beschaltung des Kat. 6_A EL Moduls und definiert die Konvention für die Bezeichnung der Ports und Links. Ausserdem beschreibt es Richtlinien für einheitliche Messungen als Grundlage für R&Ms langfristige Systemgarantien.