R&M Annual Report 2023
R&M, der weltweit tätige Schweizer Entwickler und Anbieter von hochwertigen Infrastrukturlösungen für Daten- und Kommunikationsnetze mit Sitz in Wetzikon, verbuchte im Jahr 2023 einen deutlichen Rückgang der Geschäfte. Der konsolidierte Umsatz ging um 13,4 % auf CHF 257,8 Mio. zurück. Organisch und wechselkursbereinigt lag das Minus bei 10 %. Der Betriebsgewinn (EBIT) vor ausserordentlichen Restrukturierungskosten fiel auf CHF 6,2 Mio. Im vierten Quartal stabilisierte sich die Situation, insbesondere aufgrund der Akquisition von neuen Grossaufträgen.
CEO Michel Riva führt die Entwicklung in erster Linie auf das schwierige Marktumfeld zurück. Hohe Inflation, steigende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten beeinträchtigten die Wirtschaft im Berichtsjahr. Der globale Infrastrukturmarkt für Kommunikations- und Datennetze erlitt 2023 einen Einbruch von 15 % bis 20 %. Die verarbeitende Industrie und der Markt für kommerzielle Gebäude verhielten sich bei der Auftragsvergabe zurückhaltend. Erhöhte Material-, Installations- und Baukosten wirkten sich deutlich aus. Die Verkabelung lokaler Datennetze (LAN) in Gebäuden ist für R&M ein wichtiges, aber zunehmend preissensibles Geschäftsfeld. 2023 hat R&M jedoch einmal mehr innovative Netzwerksysteme für den Zukunftsmarkt Smart Buildings in Serienreife gebracht.
Nachholbedarf bei Breitbandnetzen
In Deutschland, Nord- und Südamerika wurde der Ausbau der Breitbandnetze (Fiber to the Home, FTTH) über den Erwartungen gebremst. In vielen Ländern, nach wie vor auch in hoch entwickelten Industrieregionen, besteht latenter Nachholbedarf bei der Breitbandversorgung.
Die Schweiz und einige Länder in Asien sowie im Mittleren Osten konnten sich der negativen Entwicklung entziehen. In der Schweiz erzielte R&M ein Umsatzplus von knapp 5 %. Hier trugen alle Geschäftsfelder zum Erfolg bei. In Indien schloss R&M mit einer stabilen Umsatzentwicklung und gehört mittlerweile zu den Top-Lieferanten von Glasfaserprodukten für die Telekombranche. Im Berichtsjahr gelang hier auch der Einstieg in den 5G-Markt. R&M hat ein Portfolio für die Glasfaserverkabelung von Antennenstandorten eingeführt und gewann Aufträge von führenden Mobilfunkausrüstern. Im vierten Quartal zog das Geschäft mit Grossaufträgen im Mittleren Osten zudem merklich an.
Der Data-Center-Markt blieb im Geschäftsjahr 2023 weltweit konstant. R&M entwickelte in den vergangenen Jahren ein Angebot, das komplette Infrastrukturlösungen für Rechenzentrumsbetreiber bereithält. Der 2022 in Italien akquirierte Rack- und Gehäusehersteller Tecnosteel wurde vollständig in die Gruppe integriert und das Produktprogramm sowie die Kapazitäten für die Gruppe entsprechend angepasst.
Strukturelle Massnahmen
Nachfragerückgang und steigende Betriebskosten veranlassten R&M im Berichtsjahr, strukturelle Anpassungen durchzuführen. Bereits zum Ende des ersten Quartals wurden Produktionsbereiche nach Indien verlagert. Das Werk in Bangalore wird zur grössten Produktionsstätte für fiberoptische Verkabelungsprodukte ausgebaut. Im Frühjahr 2024 wird ein neuer Standort bezogen. Gleichzeitig investierte R&M in den Ausbau der Werke in Italien, Tschechien und Polen, um für den kommenden Marktaufschwung gerüstet zu sein.
Fokus auf Zukunft
«Trotz der aktuellen Krise bleibt der globale Infrastrukturmarkt für Kommunikations- und Datennetze attraktiv», sagt R&M CEO Michel Riva. Die intensive Nutzung digitaler Dienste und der KI-Trend erfordern höhere Übertragungskapazitäten und daher auch den Ausbau und die Verdichtung der Netzwerkinfrastrukturen in Gebäuden, Rechenzentren und Telekomnetzen. Deshalb geht R&M davon aus, dass die Märkte mittelfristig wieder boomen werden.
Im Frühjahr 2024 wird R&M 60 Jahre alt. «Wir freuen uns, auf stattliche 60 Jahre Firmengeschichte zurückblicken zu dürfen», kommentiert CEO Michel Riva. R&M wird unter anderem in einer Blog-Serie darüber berichten.
Download Geschäftsbericht sowie weitere Informationen zum Geschäftsjahr: https://www.rdm.com/de/unternehmen/ueber-rm/annual-report/
