Der Blick aus dem Patientenzimmer fällt auf begrünte, lärmgeschützte Innenhöfe. Der vierteilige Baukörper wirkt leicht und lässt viel Licht herein. Im Hintergrund ragen die Waadtländer und Walliser Alpen hervor. Vor der Tür locken ein Mammutbaum, die Weinregion Chablais und das Ostufer des Genfer Sees – die Schweizer Riviera – mit der Festivalstadt Montreux.

So erleben Patienten das neue Hôpital Riviera-Chablais in Rennaz. Das gemeinsame Projekt der Kantone Waadt und Wallis geht nach drei Jahren Bauzeit im Herbst 2019 in Betrieb. Damit stellt die Region die medizinische Grundversorgung für 180 000 Menschen auf neue Beine. Das Spital verfügt über 360 Betten und zehn Operationssäle.

v.l.n.r.: Walter Kurzen, R&M Schweiz; Raphaël Petit-Jean, Planungsverantwortlicher Bouygues Schweiz AG, Marion Adijman, Praktikantin Bauführung Steiner AG, Philippe Vuagniaux, Projektleiter Infrastruktur FHVi (Fédération des hôpitaux Vaudois Informatique)

Der Neustart umfasst jedoch wesentlich mehr, als von einem Akutkrankenhaus zu erwarten wäre. Komfortables hotelartiges Ambiente prägt die Patientenzimmer. Überwiegend handelt es sich um Einzelbettzimmer mit eigenem Bad. So bleibt die Privatsphäre gewahrt und das Infektionsrisiko gering.

Terminals von Ascom öffnen den Patienten die gesamte Kommunikationswelt. Jedes Zimmer verfügt über diese höchst komfortable digitale Schnittstelle.

Hilfreiches Patientenmanagement

Mit dem Ziel, Wartezeiten und Engpässe zu vermeiden, hat das Spital die Patientenaufnahme neu organisiert und revolutionär vereinfacht. Eine zentrale Rezeption erleichtert allen Beteiligten das Leben. Sie behält den Überblick, informiert, betreut die Daten und führt die Menschen zu den richtigen Zielen. Ein engagiertes Team ist täglich von 6.45 bis 22.00 Uhr für die Kunden da.

Für alle Services rund um die Anfrage, Aufnahme und den Aufenthalt bis hin zur Genesung wurde ein Onlineportal programmiert. Es basiert auf neuesten digitalen Technologien Vernetztes Spital am Genfer See und ist multifunktional einsetzbar. Es vereint zum Beispiel die gesamte Kommunikation rund um den medizinischen Prozess. Alle Anwendungen des Spitals laufen über Internetprotokoll (All over IP).

Ziel des Portals ist es, die Patienten so nah wie möglich an das Krankenhaus heranzuführen. Auf digitalen Wegen lassen sie sich komfortabel und unmittelbar in das Versorgungssystem integrieren. Das Onlineportal ermöglicht Terminvereinbarungen, die Verwaltung von Daten, Kontakt zu Ärzten und zum Management und vieles mehr. Das Spital bezeichnet es als «privilegierten Kommunikationskanal » für die Zeit vor, während und nach der medizinischen Versorgung.

Menschliche Nähe plus All over IP

Die Idee der Nähe spielt eine wesentliche Rolle. Die Technologie soll zum Vorteil der Kunden genutzt werden und nicht zulasten der menschlichen Seite der Krankenhausversorgung.

Ohnehin betont das Hôpital Riviera-Chablais die menschliche Seite. Ein Beispiel: Zwei geschulte Mediatoren stehen für den Dialog zwischen Patienten, Angehörigen und internen Fachleuten des Krankenhauses zur Verfügung. In einem Vermittlungsraum können Konfliktsituationen umgehend besprochen und ausgeräumt werden.

Auch in den zehn Operationssälen heisst das Konzept: All over IP. Zahlreiche Anschlüsse in den Wänden ermöglichen den Zugang zum Netzwerk. Medizintechnische Geräte arbeiten auf Basis digitaler Technik. Über ein Multimediasystem mit Touchscreens in den Wänden steuert das Personal alle Applikationen sowie die Raumtechnik.

Ein State-of-the-Art-Datennetz bildet die Basis für die Digitalisierung. Das Spital muss höchsten technischen Anforderungen gerecht werden. Daher kam nur eine entsprechend hochkarätige und sichere Infrastruktur infrage. Zwei redundant ausgelegte Rechenzentren hosten die grossen Datenmengen. Sie steuern 20 Informatikräume an, die über 65 Schränke die lokalen Netzwerkknoten erschliessen.

Hundertprozentig zuverlässig

Nach einer komplexen Evaluation möglicher Anbieter hatte sich der Generalunternehmer Steiner AG für die Zusammenarbeit mit R&M entschieden. Samuel Maillardet von der Steiner AG sagt: «Für den Bereich des Netzwerks wurden verschiedene Lieferanten evaluiert. Der Entscheid fiel dann für R&M wegen der guten Reputation. Unser Installationspartner Bouygues hatte R&M empfohlen.»

Raphaël Petit-Jean, Planungschef bei Bouygues, betont: «Bei einem so grossen Projekt brauche ich hundertprozentig verlässliche Partner. Ich hatte R&M in der Vergangenheit als einen solchen Partner kennengelernt und kann das Unternehmen daher bestens empfehlen.» Aufgrund der Grösse des Projektes sah sich der Planer mit immensen Koordinationsaufgaben konfrontiert. «Wenn sich dabei nur ein kleines Problem wiederholt, kann sich das schnell zum einem grossen Problem entwickeln», so Raphaël Petit-Jean.

Pausenlose Unterstützung vor Ort

Die Bauarbeiten starteten im Frühjahr 2015. Die Installationsarbeiten erstreckten sich über den Zeitraum von Mitte 2017 bis Ende 2018. Sie dauerten länger als geplant. Verzögerungen bei der Projektplanung, Änderungen an der Architektur des Glasfasernetzwerks und das spezielle Design der Rechenzentren mussten berücksichtigt werden.

Die Projektbeteiligten bestätigen: R&M bot während der gesamten Installationszeit beste Unterstützung an. Die R&M-Experten waren immer wieder vor Ort, wenn Entscheide zu plötzlich auftretenden Herausforderungen anstanden. Die Lieferung erfolgte in Tranchen. So konnten die Installationskapazitäten optimal eingesetzt werden. Die Ware musste nicht vor Ort im staubigen Umfeld des Neubaus gelagert werden.

Samuel Maillardet zeigt sich zufrieden: «Alle Arbeiten wurden exzellent ausgeführt. Wir verfügen nun über ein perfekt installiertes, zukunftsfähiges Kommunikationsnetzwerk.» Projektleiterin Alexia Tournier schliesst: «Ich möchte mich bei R&M ganz speziell für die schnelle Reaktion auf unsere Bedürfnisse sowie die hohe Lieferqualität bedanken.» 

Alle Arbeiten wurden exzellent ausgeführt. Wir verfügen nun über ein perfekt installiertes zukunftsfähiges Kommunikationsnetzwerk.

Samuel Maillardet, Bauführer, verantwortlich für den Bereich Elektro, Steiner AG