Das Wachstum setzt sich fort

Einem aktuellen Bericht von Technavio* zufolge wird der globale Markt für Rechenzentren zwischen 2021 und 2026 um USD 615,96 Mrd. (CHF 580,45 Mrd.) wachsen. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate liegt demnach bei 21,98 %. Quadintel* prognostiziert einen Marktwert von USD 6,0 Mrd. (CHF 5,65 Mrd.) bis 2028 bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 4,5 %. Laut Research and Markets* wird für den globalen Rechenzentrumsmarkt in den nächsten vier Jahren ein Wachstum von 73 % prognostiziert.

Dieses Wachstum basiert auf mehreren bekannten Faktoren wie der Zunahme von Streaming, Heimarbeit und Lernen, IoT, maschinellem Lernen, KI und der Digitalisierung von Industrie- und Geschäftsprozessen. Hinzu kommt, dass eine wachsende Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen zunehmend digitale Technologien einsetzt. Data Center as a Service (DCaaS) wird weithin als nächster Schritt von Infrastructure as a Service (IaaS) gesehen.

Infrastruktur für Speed

Um die enorme Bandbreitennachfrage von heute zu befriedigen, könnten 100G und 400G schneller zum Standard werden, als wir denken. Während bereits die Umstellung auf 400G und 800G voranschreitet, evaluieren die Rechenzentren ihre Infrastruktur und ermitteln deren Zukunftsfähigkeit. Für 40G und 100G waren acht Fasern in parallelen Paaren erforderlich, aber höhere Geschwindigkeiten erfordern 16 oder 32 Paare, was die Verkabelungsdichte weiter erhöht.

Die Architekturen von Rechenzentren bewegen sich schnell in Richtung Leaf-Spine- und verdichtete Mesh-Netzwerke sowie EoR/MoR- und ToR-Lösungen, die das Netzwerk vereinfachen und eine höhere Kapazität bieten. Zur Unterstützung von 400G/800G werden intelligente Migrationspfade, High-Density-Produkte, vorkonfigurierte Lösungen sowie Überwachungs- und Asset-Management benötigt.

Die Racks werden immer dichter gepackt, die Kabel sind schwieriger zu handhaben, und es wird schwieriger, zu sehen, was man gerade tut. Dies steigert den Bedarf an Lösungen, die die Handhabungs- und Installationszeit erheblich reduzieren und die Funktionalität garantieren, wie z.B. Pre-Term-Verkabelung und neue Push-Pull-Glasfasersteckertypen. Vorkonfigurierte Schränke, die mit Elektrik, Kühlung, Sicherheitseinrichtungen und Konnektivität ausgestattet sind und die Kommunikation der Infrastrukturelemente ermöglichen, bieten eine saubere Lösung für modulare Ansätze.

 

Das hybride Rechenzentrum und Infrastrukturlösungen für die Konvergenz finden das Interesse des Marktes.

 

Der Trend zur Konvergenz

Rechenzentren schliessen sich dem Konvergenztrend an. Unzählige Anwendungen erfordern eine Echtzeit-Datenverarbeitung vor Ort oder in der Nähe des Geschehens, um die erforderliche Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit zu erreichen. Hybride Rechenzentren können dies leisten, indem sie eine Kombination aus virtueller, physischer (on premise) und Cloud-Infrastruktur anbieten. Dieser Ansatz unterstützt Skalierbarkeit und Flexibilität.

Je nach Bedarf können Unternehmen Edge-Rechenzentren in Kombination mit zentralen und lokalen Rechenzentren nutzen. Physische Server vor Ort konvergieren zu virtuellen netzwerkbasierten Rechenzentren, unterstützt durch Multi-Cloud-Computing-Entwicklungen. Latenzabhängige Anwendungen wie 5G und IoT werden das Wachstum in diesem Bereich weiter vorantreiben.

Darüber hinaus treibt die Digitalisierung die Konvergenz voran. Edge-Rechenzentren befinden sich oft in Gebieten, in denen weniger geschultes Personal zur Verfügung steht. Ausserdem haben kleinere Rechenzentren möglicherweise keine eigenen Manager für Betrieb, IT oder Infrastruktur. Automatisierte Arbeitsabläufe können das technische Personal durch die Prozesse leiten und die MACs erleichtern.

Glasfaser ist der Backbone

Im Gegensatz zu Kupferleitungen erlauben Glasfaserleitungen den Rechenzentren, relativ schnell und einfach auf höhere Geschwindigkeiten umzusteigen. Lokale Netzwerke können über ein Glasfaser-Backbone leicht Fernverbindungen aufbauen, die schnelle Übertragungen mit hoher Kapazität zwischen zentralen, lokalen und Edge-Rechenzentren sowie Endbenutzern ermöglichen.

Einige Rechenzentren entwickeln sogar ihre eigenen optischen Punkt-zu-Punkt-Netzwerke, um Kosteneinsparungen zu erzielen und gleichzeitig das Bandbreitenwachstum und die Flexibilität zu erhöhen. Immer mehr Mikrorechenzentren in Unternehmen werden über glasfaserbasierte Zugangs- und Backbone-Netzwerke verbunden.

 

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Genaue Einblicke ein Muss

Da Rechenzentren immer komplexer werden, mehr Funktionen bieten und mehr Flexibilität erfordern, sind aktuelle und genaue Kenntnisse über die verfügbare Infrastruktur ein Muss. Die Fähigkeit, den Lebenszyklus von Assets wie Switches oder Servern für Compliance-Zwecke nachzuweisen, ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung.

Die Betreiber wollen wissen, wie schnell neue Dienste oder Funktionalitäten eingeschaltet werden können und dass diese von Anfang an wie vorgesehen funktionieren. Installationsmanager müssen auch absolut sicher sein, dass jeder Port genauso angeschlossen ist, wie sie es sich vorstellen, um Sicherheitsprobleme zu vermeiden.

Mehr Daten, mehr Energie

Rechenzentren sind inzwischen viel energieeffizienter geworden, aber die zunehmende Nutzung bedeutet, dass sie immer noch grosse Mengen an Strom verbrauchen. Der hohe Energiebedarf von Rechenzentren wird durch die wachsende Popularität von Cloud-Computing angetrieben.

Nach Angaben von Cisco* wird der Internetverkehr der Cloud-Rechenzentren bis 2023 etwa 19 509 Exabyte pro Jahr erreichen. Traditionelle Rechenzentren werden etwa 1046 Exabyte pro Jahr bewegen. Der globale Markt für die Stromversorgung von Rechenzentren wurde im Jahr 2021 auf USD 11,2 Mrd. geschätzt und wird laut Allied Market Research bis 2031 voraussichtlich USD 24 Mrd. erreichen.

Der Stromverbrauch von Netzwerkgeräten wird genau überwacht. Die Auswirkungen des Baus oder der Erweiterung von Rechenzentren auf die lokalen Stromnetze können ebenfalls zu einem Schlüsselfaktor bei Genehmigungen werden. Immer mehr hängen privates Beteiligungskapital und staatliche Mittel davon ab, dass nachweislich umweltfreundliche und energieeffiziente Lösungen eingesetzt werden.

Weltweit arbeiten Organisationen daran, ihre CO2-Emissionen durch energieeffizientere Infrastrukturen und Best Practices zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Dies erfordert eine kontinuierliche Messung des Energieverbrauchs und von weiteren Faktoren wie der Betriebstemperatur.

 

Eine treibende Kraft für die DCIM-Nachfrage ist der Bedarf an Informationen, die für die Ermittlung des Kapazitätsbedarfs erforderlich sind

 

DCIM bietet Datensicherheit

Neben den herkömmlichen Aspekten wie der Verkürzung der Mean-Time-to-Repair, der vorausschauenden Wartung, der Energieeffizienz und der Optimierung der Auslastung ist nun auch der Datenschutz ein wichtiger Aspekt für DCIM. Bis 2025 dürfte das weltweite Datenaufkommen 180 Zettabyte übersteigen – ein jährliches Wachstum von 40 %. Dies erhöht die Anfälligkeit und macht die Überwachung der physischen Infrastruktur unerlässlich.

Laut Future Market Insights* wird der globale DCIM-Markt bis 2032 ein Volumen von USD 13,5 Mrd. erreichen, was einem Anstieg von USD 2,8 Mrd. seit dem Jahr 2021 entspricht. Laut Research Nester* wird der globale DCIM-Marktumsatz bis Ende 2031 schätzungsweise USD 10 Mrd. erreichen.

Da immer mehr Funktionen in die Cloud verlagert werden, gibt es auch immer mehr cloudbasierte DCIM-Systeme. Eine treibende Kraft für die DCIM-Nachfrage ist der Bedarf an Informationen, die für die Ermittlung des Kapazitätsbedarfs erforderlich sind.

*Sources: Technavio, Quadintel, Research and Markets, Cisco, Future Market Insights, Research Nester