Ist das eine gute Frage?

Sie werden vermutlich fragen, ob es wirklich wichtig ist, die CO2-Bilanz der Breitbandnetze zu untersuchen. Sie befürchten vielleicht, hier geht es um das «Greenwashing» einer bedeutenden Industrie. Bekanntlich kursieren Gerüchte, dass Internet und Datenübertragung klimaschädliche Energiefresser seien.

Als verantwortungsbewusster Hersteller von Netzwerktechnik für die Breitbandversorgung haben wir dieses Thema unter die Lupe genommen. Denn R&M will dazu beitragen, den CO2-Ausstoss schnell und nachhaltig zu minimieren. Wir wollen unsere Kunden bestmöglich orientieren, wenn sie in Netzwerke investieren.

Derzeit werden weltweit Breitbandnetzen ausgebaut und viele neue, ausgedehnte Glasfasernetze verlegt. R&M unterstützt und beliefert zahlreiche Grossprojekte. Deshalb spielt die Frage nach der CO2-Bilanz für uns auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Aktuelle Studien und einige Fakten geben Antworten.

Zu den Fakten

  • Breitbandnetze brauchen elektrische Energie. Die Daten kommen nicht von allein aus der Cloud ins Haus. Access Networks beanspruchen 70 % bis 80 % des Energieverbrauchs in diesem Sektor.
  • Vom Central Office des Netzbetreibers bis zum Teilnehmer arbeiten rund um die Uhr einige elektrische Anlagen. Dazu zählen zum Beispiel Router, Switches, Transceiver. Jedes aktive elektrische Gerät trägt letztlich zur Emission des Treibhausgases bei und muss daher auf Energieeffizienz getrimmt werden.
  • Telekomdienste verbrauchen heute bereits zwei bis drei Prozent der weltweit erzeugten Energie. Der Datenverkehr steigt zum Beispiel durch Videostreaming, Onlinegaming oder Telearbeit. Die Datenübertragung kann bis zu 80 % des Energieverbrauchs beim Videostreaming ausmachen. Es bereitet viel Freude, YouTube-Videos oder Netflix-Filme zu geniessen. Aber es geht nicht ohne Elektrizität.
  • Die Energieeffizienz der verschiedenen Übertragungstechnologien und -medien (Glasfaser, Kupfer, Mobilfunk) unterscheidet sich deutlich. Es ist ein grosser Unterschied, ob Lichtsignale per Glasfaser übertragen werden oder elektrische Signale per Kupferkabel oder Hochfrequenzsignale per Antenne. Bei der Datenübertragung ist 1 kg Glas so leistungsfähig wie 1000 kg Kupfer.
  • Basierend auf dem Stromverbrauch pro Bitrate verbrauchen kupferbasierte Breitbandnetze (VDSL2-Vectoring, Super-Vectoring) bis zu siebzehn Mal mehr Strom als Voll-Glasfasernetze. Das geht aus einem Bericht des deutschen Breitbandverbands BREKO vom Januar 2021 hervor. Die Branchenberater von WIK Consult haben errechnet: Telekomunternehmen können 60 % der Energiekosten sparen, wenn sie die Kupfernetze abschalten.
  • Ein Ergebnis des deutschen Forschungsprojekts Green Cloud Computing vom September 2020 bestätigt: «Die geringste CO2-Belastung entsteht, wenn das HD-Video bis nach Hause über einen Glasfaseranschluss gestreamt wird.» Je Stunde Videostreaming entstehen zwei Gramm CO2. Der Wert bezieht sich auf die Leistung der Datenübertragung und des Rechenzentrums, wo das Video gespeichert ist. Bei Kupferkabel (VDSL-Übertragung) sind es vier Gramm, bei 5G-Funk, werden etwa fünf Gramm CO2 je Stunde.

Klares Ergebnis

Aus Sicht von R&M ist die Sachlage eindeutig: Wenn es um den Schutz der Atmosphäre geht, ist Fiber to the Home eine gute Wahl.

Wer sich für Glasfasernetze entscheidet, der entscheidet sich für den geringstmöglichen Energieverbrauch bei der Datenübertragung und damit für die geringstmögliche CO2-Emission.

Datenverkehr funktioniert zwar nicht völlig ohne Elektrizität. Aber wir alle können uns für möglichst energieeffiziente Geräte und eine klimafreundliche Energieversorgung entscheiden.

Die BREKO-Studie weist ergänzend auf Folgendes hin: Glasfasernetze sind zuverlässiger als kupferbasierte Alternativen mit weniger Serviceunterbrechungen, weniger Ausfällen und geringeren Wartungskosten. Auch das spart Energie.

Noch etwas

Die Glasfaser ist gewissermassen von Natur aus nachhaltig. Sie besteht aus Silikat, das in nahezu unbegrenzter Menge verfügbar ist. Der Rohstoff lässt sich mit einem vertretbaren Aufwand gewinnen oder wiederverwerten. Glasfasern sind leicht und dünn. Daher lassen sie sich mit wenig Aufwand transportieren.

Zudem unterstützt R&M die Netzbetreiber mit Lösungen, die schon ab der Planungs- und Bauphase für Nachhaltigkeit und hohe Effizienz sorgen. Lesen Sie hier mehr über R&M’s Nachhaltigkeitsansatz.

Gerne lade ich Sie zu einer weiterführenden Debatte über die Nachhaltigkeit ein. Tauschen wir Ideen für eine immer bessere CO2-Bilanz der Telekommunikations- und Netzwerkbranche aus. Schreiben Sie unten in der Seite Ihren Kommentar.