Mehr Kabel – mehr Risiken

Die Sicherheitsrisiken für öffentliche Glasfasernetze steigen. Allein schon durch die enorm wachsende Menge an Kabeln, Strassenkabinen, Muffen, oberirdischen Leitungen und Hauseinführungen entsteht ein höheres Risikopotenzial.

Die Gefahren reichen von unsachgemässer Handhabung über Abhörversuche und Katastrophen bis hin zu Vandalismus und Sabotage. Zu den häufigsten Schadensursachen zählen Bauarbeiten. Wenn Kabel aus Kostengründen nicht tief genug verlegt wurden, können sie bei Baggerarbeiten leicht beschädigt werden. Leider fehlen oft genaue Informationen über die Lage der Kabel.

Wir haben sieben Tipps und Empfehlungen für einen umfassenden Schutz öffentlicher Glasfasernetze erarbeitet. Diese lassen sich pragmatisch umsetzen, wenn im Projekt die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

 

 

  1. Lückenlose Dokumentation

Wer lückenlos und zeitnah erfasst, wo und wie Kabel verlegt wurden und welche Punkte sie verbinden, kann bei Ausfällen gezielt reagieren. Ausfallszenarien, Alarmierungsprozesse, Wartungsintervalle, Messergebnisse etc. sollten immer exakt dokumentiert werden. Die Infrastruktur-Managementsoftware R&M inteliPhy net kann dabei unterstützen.

  1. Biegeradien

Glasfasern sind biegeempfindlich. Zu starke und zu häufige Biegungen dämpfen die Signalübertragung. Bei der Installation ist streng auf den Biegeradius der Kabel und auf ausreichend Faserreserven für künftige Wartungsarbeiten zu achten.

  1. Staub und Wasser

Fiberoptische Verbindungen müssen staubfrei sein, denn Staub stört die Lichtübertragung an den Kontakten. Auch Feuchtigkeit kann sich nachteilig auswirken. Im unterirdischen Leitungsbau sollten längswasserdichte Kabel mit Füllungen aus Gel oder Quellgarn verwendet werden. Im oberirdischen Leitungsbau helfen Blind-Mating-Lösungen wie die HEC-Kupplung von R&M, Schmutzeintrag zu vermeiden.

  1. Armierung

Kabel können bei Erdarbeiten berührt oder durch Nagetiere angegriffen werden. Eine starke Armierung im Kabelmantel und widerstandsfähige Rohre sorgen für Schutz. R&M berät bei der Evaluation des geeigneten Materials. Unser eigenes Kabelwerk fertigt verstärkte Kabel für den unterirdischen und oberirdischen Leitungsbau.

  1. Zugriff

Kabinen, Schächte und Unterflurverteiler müssen so verriegelt sein, dass nur autorisierte Personen diese öffnen können. An sicherheitskritischen Standorten empfehlen sich:

  • zusätzliche Panzerungen
  • schlagfeste Gehäuse
  • Zäune mit Stacheldrahtkronen
  • tiefergelegte Rohre
  1. Redundanz

Mit einer vorausschauend geplanten aktiven und passiven Redundanz im Glasfasernetz lassen sich Ausfallzeiten minimieren. Ausfallzeiten können automatisch verhindert werden.

  1. Abhörsicherheit

Glasfasern lassen sich mittels optischer Splitter oder Biegekoppler anzapfen. Mit Active Faser Monitoring (AFM) oder OTDR-Messung können Veränderungen in der Lichtübertragung über grosse Distanzen lokalisiert werden.

Um das Potenzial von öffentlichen Glasfasernetzen voll auszuschöpfen, ist es wichtig, die Empfehlungen für den Schutz der Kabel von Anfang an zu berücksichtigen. Schon in der Planungsphase lassen sich Sicherheitsrisiken minimieren. Wir empfehlen unter anderem:

  • genaue Planung der Tiefbauarbeiten
  • Training der Fachkräfte, Baufirmen und Projektleiter
  • klare Abstimmung mit Behörden, Kommunen, Versorgern und Eigentümern

R&M-Experten für öffentliche Glasfasernetze, FTTH-Infrastrukturen und oberirdischen Leitungsbau helfen Ihnen gerne weiter.

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